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Inna und Andrej

Inna und Andrej beteiligten sich intensiv am Protestleben in Belarus. Inna ist vielen als „WRW (weiß-rot-weiß)-Braut“ bekannt, weil sie in einem weißen Hochzeitskleid mit einem roten Streifen zu den Kundgebungen kam (die weiß-rot-weiße Fahne – von 1991-1995 die Fahne von Belarus – steht für die Protestbewegung). Sie wurde auf dem Weg zu einer der Demonstrationen festgenommen. Ihr Mann Andrej hat 13 Tage in der Okrestina und in Baranovitschi abgesessen. Das Paar sah sich zur Ausreise in die Ukraine gezwungen, erst dort fühlten beide sich sicher. Sie glauben, dass sie großes Glück hatten, sie fielen in ein „Programm“, das vorsah, sie aus dem Land zu vertreiben. Und es hätte viel schlimmer kommen können.

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Mit einer roten Markierung markiert trifft besonders hart

Alexandra Guschtscha

Die Aufnahmen von einer Frauendemonstration, bei der drei Sicherheitskräfte eine Frau in einem weiß-roten Kleid mit Hasen in ein Polizeiauto zerren, verbreiteten sich im ganzen Internet. Es handelte sich um Sascha Guschtscha. Sie berichtete, was ihr damals zugestoßen ist, außerdem von der absurden Gerichtsverhandlung und davon, wie man mit seinen Ängsten und Enttäuschungen umgehen muss. Außerdem erzählte sie, warum sie ungewöhnliche Trachten und die japanische Harajuku-Mode mag und das Wort „Toleranz“ dagegen nicht. Das Wichtigste aber, warum sie bis zum August 2020 die Belarusen für nicht empathiefähig hielt und das Land verlassen wollte – und sich danach entschlossen hat, in Belarus zu bleiben.

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Oksana Dobrijanez

In der Stadt Stolin mit 12.000 Einwohnern gab es nur eine Person, die für die Präsidentschaftskandidatin Swetlana Tichanowskaja geworben und Unterschriften gesammelt hatte: Oksana Dobrijanez. Am Wahltag war sie Wahlbeobachterin in einem der Wahllokale. Bereits im Sommer vor den Wahlen war Oksana mit ihren Kommentaren in den Medien stark präsent. Die Aktivistin wurde gezielt – durch eine Festnahme, Verhöre, Polizeiprotokolle, eine Durchsuchung und Androhungen, ihr das Kind wegzunehmen – dazu gezwungen, das Land zu verlassen. Schon vier Monate lebt Oksana im ukrainischen Exil buchstäblich aus dem Koffer und hat Angst sich einzugestehen, dass ihre Tochter wohl eher nicht in Stolin zur Schule gehen wird.

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Wlad

Am 11. August beschloss Wlad seine Freundinnen bei einer Protestkundgebung zu unterstützen und wurde an der U-Bahn-Station «Puschkinskaja» festgenommen. Folter und Erniedrigungen erlebte er in der Polizeidienststelle des Bezirks Maskouski, in Okrestina-Gefängnis und in der Untersuchungshaftanstalt bei Sluzk. Allerdings erinnert er sich mit Entsetzen nicht an seine Festnahme, sondern an das Leiden und Schreie anderer Menschen. Jetzt ist Wlad in Sicherheit: er gewöhnt sich an das Leben in einem anderen Land und wird mit Folgen seiner psychologischen Traumata fertig.

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