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Nikita

Nikita (Name auf Wunsch des Protagonisten geändert) ist ein junger Mann, der sich früher nie für Politik interessiert hat. Heute erinnert er sich mit Humor an den August 2020 und spricht gelassen über die Ereignisse und die Gewalt, deren Opfer er selbst geworden ist. Diese Geschichte wirft wieder einmal die gleichen Fragen auf: „Woher nehmen die Einsatzkräfte ihre Brutalität?“ und „Warum und wieso tun sie das?“ Wahrscheinlich kennen sie die Antworten nicht mal selbst. Eines ist klar: Während das große politische Spiel stattfand, hatten diese Menschen die größte Schlacht ihres Lebens verloren – den Kampf um den Titel eines Menschen. Denn in jeder Situation menschlich zu bleiben, ist wahres Heldentum.

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Wadim Schasch

Am Tag der Amtseinführung von Lukaschenko ging Wadim mit seiner Freundin in der Stadt Brest spazieren. Dann passierte alles blitzschnell. Ein Bus hielt neben ihnen, schwarz gekleidete Menschen sprangen raus, warfen das junge Paar zu Boden und fingen an, mit den Füßen zu schlagen. Die meisten Schläge trafen den Kopf.

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Nikolai

Der innerlich freie Bürger wurde am 09. August, ungefähr um 10 Uhr abends "geboren" – nach seiner Verhaftung in Brest. Obwohl der Prozess eine Qual war, betrachtet Nikolai (den Nachnamen bat er, ungenannt zu lassen) das Geschehene philosophisch: „10 Tage dafür, dass ich meine Meinung geäußert habe? Ok, das passt mir“. Zum Glück kam er ohne ernsthafte Verletzungen davon – er erhielt lediglich Schürfwunden und Blutergüsse. Und neue Erfahrungen.

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Leonid Myschlennik

In Brest bereiteten sich die Behörden auf den 9. August vor, indem sie das Stadtzentrum um die Lenin-Straße bereits im Vorfeld abriegelten. Leonid Myschlennik war an diesem Abend mit einem Freund verabredet. Sie wollten einfach spazieren gehen. Als Leonid einen der unidentifizierten Sicherheitsleute fragte, wo man das in dieser Stadt tun könne, verdrehten sie ihm den Arm und packten ihn in einen Bus. Mit Schmerzen an der Schulter verbrachte Leonid zehn Tage im Gefängnis. Als er wieder herauskam, stellte sich heraus, dass sein Schultergelenk verletzt war.

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